Woche der Brüderlichkeit 2018

11. – 18. März 2018

Wenn der letzte Zeitzeuge...

Das Titelbild zur diesjährigen Woche der Brüderlichkeit entstand 2006 im Rahmen einer Fahrt der Katholischen Kirchengemeinde St. Martinus und Ludgerus nach Auschwitz. Der ehemalige Sonderkommando-Häftling Henryk Mandelbaum erklärt Teilnehmenden der Gedenkstättenfahrt seinen Arbeitsplatz im Krematorium V von Birkenau. Henryk Mandelbaum starb am 17.6.2008.

Die Frage nach dem Besonderen der Zeitzeugenschaft wird das Hauptthema der diesjährigen Woche der Brüderlichkeit sein. Zu den verschiedenen Veranstaltungen laden wir alle interessierten Bürgerinnen und Bürger ganz herzlich ein. Über ein reges Interesse würden wir uns sehr freuen. Der Eintritt ist jeweils frei - mit Ausnahme des besonderen Films am Freitagabend.

Sonntag, 11. März 2018, 17.00 Uhr (Haus Siekmann)
Eröffnungsveranstaltung
Vortrag von Matthias M. Ester M.A. (Münster) zum Thema "Der Shoah entkommen . Zeitzeugen berichten
Es leben nur noch wenige Zeitzeugen, die die Verfolgung, den Krieg und die Shoah erlebt und überlebt haben. Bald wird es niemanden mehr geben, der über diese Zeit gestützt auf eigenes Erleben berichten kann.
Was ist das Besondere an den Berichten der Zeitzeugen? Was bedeutet es für die Vermittlung der Geschichte der Shoah, wenn bald keine Zeitzeugen mehr zur Verfügung stehen? Diesen und anderen Fragen wird Matthias M. Ester vom Geschichtskontor Münster nachgehen.

Verleihung der Bernhard-Kleinhans-Plakette
Laudatio: Franz-Ludwig Blömker und Wolfgang Janus

Musikalische Gestaltung: Mendels Töchter (Münster)
Moderation: Herbert Ulonska

Dienstag, 13. März 2018, 19.00 Uhr (Haus Siekmann)
Liesel Binzer – eine Zeitzeugin erzählt

Die Eltern von Liesel Binzer (Offenbach) waren deutsche Juden, die ihren Stammbaum in Deutschland zurück bis ins 16. Jahrhundert verfolgen konnten. Der Vater war Soldat im Ersten Weltkrieg und kam als Invalide aus dem Krieg zurück.
Am 31. Juli 1942 wurde Liesel Binzer im Alter von fünf Jahren zusammen mit ihren Eltern nach Theresienstadt verschleppt. Was hat sie erlebt?
Moderation: Matthias M. Ester

Freitag, 16. März 2018, 18.00 Uhr (Haus Siekmann)
Mitgliederversammlung
des Vereins „Woche der Brüderlichkeit Sendenhorst e.V.“

Mitglieder und Freunde sind herzlich eingeladen!

Freitag, 16. März 2018, 19.00 Uhr (Haus Siekmann)
„Die Unsichtbaren“ – Film und Diskussion mit dem Regisseur
Dokudrama, Deutschland 2017
Berlin 1943: Die Reichshauptstadt wird als „judenfrei“ eingestuft. Doch 7000 Juden verstecken sich in der Stadt, tarnen sich, tauchen im Untergrund ab. Sie sind von nun an unsichtbar. Und sie erhalten Hilfe von Freunden und Fremden, die sie dabei unterstützen wollen, der Bedrohung durch die Nazis zu entgehen und zu überleben. Der mehrfach preisgekrönte Drehbuchautor und Filmemacher Claus Räfle erzählt in seinem Film von vier Schicksalen aus dieser Zeit. Er wird für die Diskussion über seinen Film nach Sendenhorst kommen.
Die geschickte Montage und viele O-Töne lassen in diesem Film die Grenzen zwischen Fiktion und Dokumentation verschmelzen und ermöglichen eine tief berührende Auseinandersetzung mit dem schwierigen und komplexen Thema. Zusätzlich ist der Film ein Denkmal für all die Menschen, die ungeachtet der persönlichen Gefährdung dabei halfen, Schutzsuchende zu verstecken.
Nach dem Film diskutieren Claus Räfle, Dr. Monika Friedrich und Gerd Wilpert über den Film.
Moderation: Rudolf Blauth
Eine Veranstaltung des Cinema Ahlen in Kooperation mit der VHS und dem Trägerverein "Woche der Brüderlichkeit Sendenhorst e.V." im Rahmen der "Woche der Brüderlichkeit" 2018.
Eintrittspreis: 6 Euro (4 Euro ermäßigt)

Sonntag, 18. März 2018, 17.00 Uhr (Pfarrkirche St. Martin)
Abschlussandacht zur Woche der Brüderlichkeit

Fotos der Eröffnung