9. – 16. März 2025

Israel vor und nach dem 7. Oktober

Hier ein Überblick zu den einzelnen Veranstaltungen im Rahmen der Woche der Brüderlichkeit 2025:

Sonntag, 9. März 2025, 17.00 Uhr(Haus Siekmann)
Eröffnungsveranstaltung

Eröffnungsvortrag
Stefan Querl
Leiter des Geschichtsortes Villa ten Hompel, Münster
Der „Schwarze Sabbat“ und die Shoah: Retraumatisierungen in Israel und Herausforderungen in Deutschland nach dem 7. Oktober 2023

Stefan Querl ist seit 2023 Leiter des Geschichtsortes Villa ten Hompel, der Forschungs- und Erinnerungs-stätte der Stadt Münster. Auch durch seine Tätigkeit im Vorstand des Vereins Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V. und seine Vernetzung mit zahlreichen Erinnerungsorten an die Shoah kann er profunde einschätzen, welche Auswirkungen die Ereignisse des 7. Oktober 2023 auf die Situation in Israel und auch auf die Arbeit der Gedenkstätten in Deutschland haben.

Verleihung der Bernhard-Kleinhans-Plakette
Laudatio: Wolfgang Janus

Musikalische Gestaltung
Taulant Haxhikadrija (Klarinette) und Elizaveta Smirnova (Klavier)

Begrüßung, Einführung & Moderation
Gerd Wilpert

 

Dienstag, 11. März 2025, 19.00 Uhr(Haus Siekmann)
Spielfilm Golda – Israels Eiserne Lady
Filmvorführung mit Diskussion

Golda Meir (1898-1978) war weltweit eine der ersten weiblichen Regierungschefs. In Israel führte die Politikerin der Arbeiterpartei zwischen 1969 und 1974 ein ansonsten nur aus Männern bestehendes Kabinett. In ihre Amtszeit fielen Herausforderungen wie das Olympia-Attentat in München 1972 und der arabische Überraschungsangriff im Yom-Kippur-Krieg 1973.
In der Filmbiographie „Golda“ von Regisseur Guy Nattiv (Großbritannien 2023) spielt die Golden-Globe- und Oscar-Preisträgerin Helen Mirren die israelische Ministerpräsidentin.
Eine Veranstaltung des Cinema Ahlen in Kooperation mit der VHS Ahlen-Drensteinfurt-Sendenhorst und dem Verein Woche der Brüderlichkeit Sendenhorst e.V.
Eintrittspreis: 7 Euro

 

Donnerstag, 13. März 2025, 18.00 Uhr(Haus Siekmann)
Mitgliederversammlung des Vereins „Woche der Brüderlichkeit Sendenhorst e.V.“

Mitglieder und Freunde sind herzlich eingeladen!

 

Donnerstag, 13. März 2025, 19.00 Uhr (Haus Siekmann)
Olaf Ruhl singt jiddische Lieder zur Shoah
„An allem sind die Juden schuld!“ bis „Wer wet blajbn? – Gott wet blajbn! Is dir nischt genug?“

In seinem Programm singt Olaf Ruhl, Musiker und Theologe, ein deutsches und ca. 20 jiddische Lieder zum Thema Shoah. Es sind traditionelle und modernere Lieder, die von Leid und Widerstand berichten oder voller Ironie sind – und nicht von allen kennt man den Dichter bzw. Komponisten.
Eine Veranstaltung der VHS Ahlen-Drensteinfurt-Sendenhorst in Kooperation mit dem Verein Woche der Brüderlichkeit Sendenhorst e.V.
Eintrittspreis: 15 Euro (7,50 Euro ermäßigt)

 

Sonntag, 16. März 2025, 17.00 Uhr(Haus Siekmann)
Konzert der Band Folkadu

Folkadu nimmt die Zuhörer(innen) mit auf eine musikalische Reise durch die vielfältige Kultur des jüdischen Volkes in aller Welt.
Ihre einzigartige Kombination aus Gesang, Trompete, Schofar (Yael Gat), Akkordeon (Ira Shiran) und Oud (Doron Furman) schafft einen Klang, der Traditionelles mit Zeitgenössischem verbindet und verschiedenste Facetten jüdischer Musik zeigt. Mit ihrer Musik, die sowohl bekannte als auch vergessene Kompositionen und Gedichte in Hebräisch, Jiddisch und Ladino umfasst, möchte die Band eine Brücke zwischen den Kulturen schlagen und sich damit auch für eine vielfältige Gesellschaft einsetzen.
Eine Veranstaltung des Fördervereins Haus Siekmann in Kooperation mit dem Verein Woche der Brüderlichkeit Sendenhorst e.V.
Eintrittspreis: 22 € (ermäßigt 18 €)
Online-Kartenbestellung: www.haussiekmann.de
Da die Zahl der Eintrittskarten beschränkt ist, empfehlen wir eine frühzeitige Kartenbestellung!

Sonntag, 23. März 2025, bis Sonntag, 6. April 2025 (Pfarrkirche St. Martin)
Ausstellung
Bilder der Passion in Zeiten des Wíderstands
Die Werke Otto Pankoks im Dialog mit ukrainischen Künstlern

Einige Tage nach der Woche der Brüderlichkeit zeigen wir in Kooperation mit der Katholischen Kirchengemeinde St. Martinus und Ludgerus und dem Otto Pankok Museum Hünxe eine große Ausstellung in der Pfarrkirche St. Martin.

Die Ausstellung ist - mit Ausnahme der Gottesdienstzeiten - täglich von 8-18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Weitere Details (auch zu Führungen) lassen sich einem Flyer entnehmen, der hier heruntergeladen werden kann.

Den Schwerpunkt der Ausstellung bilden siebenundzwanzig großformatige Kohlezeichnungen Otto Pankoks, die in der aufgewühlten Zeit des beginnenden Nationalsozialismus entstanden sind.
Otto Pankok (geboren 1893 in Mülheim an der Ruhr; gestorben 1966 in Wesel) war ein führender Vertreter des expressiven Realismus in Deutschland und ein Zeitgenosse von Käthe Kollwitz, Ernst Barlach sowie Otto Dix und wie sie geprägt von der „Urkatastrophe“ des Ersten Weltkriegs. Der Einsatz Otto Pankoks für den Mitmenschen im Allgemeinen und für verfolgte Minderheiten im Besonderen sowie die damit verbundene Kritik an der Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten brachten ihm ein Arbeits- und Ausstellungsverbot ein. Viele Modelle in den Passionszeichnungen waren mit Pankok befreundete Sinti und Sintizze vom Düsseldorfer Heinefeld, einem verrufenen Viertel der Stadt. Otto Pankok war mit seiner Lithografie, einem Bildnis des Sintimädchens Hoto, Teil der nationalsozialistischen Schmähausstellung "Entartete Kunst".
Einen zweiten Bereich der Ausstellung umfassen Werke ukrainischer Künstlerinnen und Künstler, die ebenfalls Motive der Passion aufgreifen. Dabei war Osyp-Roman Sorokhtei (1890-1941) ein Zeitgenosse Otto Pankoks und wie er geprägt von den Erfahrungen des Ersten Weltkriegs – die auf dem Gebiet der Ukraine aber anders waren als in Mitteleuropa. Sorokhtei schuf zwei kleinformatige Kreuzwege (weiß auf schwarz bzw. schwarz auf weiß) mit unterschiedlicher Aussageabsicht.
Andere – aktuelle – Kriegserfahrungen verarbeiten ukrainische Künstlerinnen und Künstler: Danylo Movchan (geb. 1979) mit Kreuzwegstationen als eine Art Kriegstagebuch, Ostap Lozynskyi (1983-2022) mit 16 monumentalen Leinwänden und Ulyana Nyschuk (geb. 1984) mit der ikonenhaften Darstellung der Passion.
Unsere Ausstellung basiert in großen Teilen auf der jüngsten Forschungsarbeit der Kunsthistorikerin Dr. Olga Sobkovych (Kiew), die 2024 eine ähnliche Ausstellung im Pankok Museum Hünxe kuratiert hat.

 

Samstag, 22. März 2025, 18 Uhr (Pfarrkirche St. Martin)
Vernissage

Den Eröffnungsvortrag hält Dr. Dagmar Schmengler, Direktorin des Pankok Museums in Hünxe.
Das Trio con Spirito (Münster/Köln) mit Lena Beitelhoff (Querflöte), Natsuho Ikegami (Klavier) und Moriah Prochotta (Klarinette) begleitet die Veranstaltung musikalisch.

 

Samstag, 5. April 2025, 18 Uhr (Pfarrkirche St. Martin)
Finissage

Hier blicken wir zurück auf die vorausgegangene Woche der Brüderlichkeit und auf die Erfahrungen und Gespräche im Rahmen der Ausstellung.

Den musikalischen Rahmen bildet die „Via crucis“ von Franz Liszt (1811-1886)
Die 14 Stationen des Kreuzwegs für Chor und Orgel

Gestaltet von einem Projektchor unter der Leitung von Andreas Müller